By Rüdiger Grebe on Dienstag, 05. Juli 2016
Category: Gesundheit

So erholt sich der Körper eines Ex-Rauchers

Studien behaupten, dass Raucher, die vor dem 35. Lebensjahr aufhören, die gleiche Lebenserwartung haben wie Nichtraucher. Ein Experte verrät, wie sich der Körper eines Ex-Rauchers im Laufe der Jahre regeneriert.Die gute Nachricht vorweg: Der Körper eines Ex-Rauchers regeneriert sich erstaunlich gut. Und das nicht erst nach Monaten oder Jahren. „Die ersten wirklich spürbaren Effekte bemerkt man bereits nach 8 bis 10 Stunden ohne Nikotin“, weiß Dr Matthias Krüll, Lungenfacharzt mit Praxis in Berlin.

Darum ist dies so:
Nikotin  führt dazu, dass sich die Blutgefäße im Körper zusammenziehen. Bei starken Rauchern stehen die Gefäße quasi unter Dauerspannung. „Das führt dazu, dass sie über die Jahre immer härter und starrer werden“, erklärt Dr. Krüll, „Dazu kommt, dass sich vermehrt Fett und Kalk an ihnen ablagert und es schließlich zum kompletten Verschluss der Gefäße kommen kann. „Und das wiederum mündet in einen Infarkt. Wie gut sich die Gefäße erholen, hängt von ganz verschiedenen Umständen ab“, sagt der Lungenspezialist, „Co-Faktoren wie Übergewicht oder hohe Blutfettwerte spielen eine große Rolle. In der Regel kann man aber sagen, dass sich nach 1 bis 2 Jahren Nikotin-Abstinenz das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen halbiert hat.“

Nicht alles ist reversibel

Bei all den guten Nachrichten – unser Körper stößt in Sachen Regeneration auch an seine Grenzen. Einige Dinge werden durch das Rauchen unwiederbringlich geschädigt; dazu gehört zweifelsohne die Hautalterung. „Ein 40-jähriger Raucher hat in der Regel die Haut eines 50-jährigen“, weiß Dr. Krüll. Unser Körper ist non-stop damit beschäftigt, sich zu regenerieren. Bestes Beispiel: Die Neubildung unserer Haut nach einem fiesen Sonnenbrand. „Diese Regeneration- und Reparationsmechanismus werden durch bestimmte Eiweißsubstanzen gesteuert“, so der Fachmann. Durch das Rauchen entstehen sogenannte Sauerstoffradikale im Körper. Diese verhindern die Regeneration und fügen unseren Zellen zusätzlichen Schaden zu. Heißt genauer; „Wer mit dem Rauchen aufhört, darf keine Hautverjüngung erwarten“, so Dr. Krüll. „Man kann sich den Verzicht auf Nikotin aber wie einen Fallschirm vorstellen, durch den man wesentlich langsamer fällt, als man es sonst getan hätte.“

Eine Hypnosetherapeutin erklärt, wie das Unterbewusstsein von Rauchern schlicht umprogrammiert werden kann:

Im Trancezustand treten die Emotionen vor die Gedanken. Das schafft ideale Voraussetzungen, um eingefahrene Gewohnheiten „umzuprogrammieren“.

„Es sind nicht die Gummibärchen, es sind nicht die Nikotinpflaster. Es ist die Angst vor dem Verlust von Gewohntem, der Sie immer wieder schwach werden und resignieren lässt“, sagt Denise Humbert. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie führt eine Praxis für Hypnose und kennt sich mit den leidigen Süchten ihrer Patienten aus. Egal, ob es sich um Flugangst, der Panik vor Spinnen, übermäßigem Essen oder eben das rauchen handelt – die Hypnosetherapeutin weiß, welche Schalter im Unterbewusstsein eines Menschen umgelegt werden müssen, um aus alten Gewohnheiten auszubrechen.


Ein Hypnosetherapeut arbeitet mit seinen Patienten im Trancezustand. Wie fühlt sich das an?

Viele fürchten sich davor, hypnotisiert zu werden. Zu unrecht. Die Angst wird durch Showhypnosen geschürt, die man aus dem Fernsehen kennt und bei denen die Hypnotisierten scheinbar willenlos dem Hypnotiseur ausgeliefert sind. Das ist bei einer seriösen Hypnosetherapie natürlich nicht der Fall. Letztlich wird der Patient durch geführte Entspannung in Trance versetzt. Diesen Zustand kennt übrigens jeder, da wir uns mehrmals täglich in Trance befinden. Das sind Momente, in denen wir stark auf uns oder eben etwas anderes fokussiert sind und die Außenwelt kaum noch wahrnehmen. Bestes Beispiel ist das Fahren auf der Autobahn. Da können mitunter Minuten vergehen, in denen wir wie ferngesteuert fahren, dies aber nicht mehr bewusst wahrnehmen.

Heißt das, man ist während einer Hypnosesitzung gar nicht weggetreten?

Ganz genau. Man bekommt alles um sich herum mit, ist nur extrem entspannt und fokussiert. Der Patient ist jederzeit in der Lage aufzustehen. Ziemlich unspektakulär also. Der Denkapparat ist ausgeschaltet, man bewertet nicht mehr und lebt quasi in seinen Emotionen. Für gewöhnlich ist es normal, dass uns hundert Gedanken durch den Kopf schießen. Während der Hypnose hält man nicht mehr an ihnen fest.

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